Geschichte
Der Wrangel 66 e.V. setzt sich für den Erhalt und Ausbau von spekulationsfreiem, selbstverwaltetem und bezahlbarem Wohnraum im Wrangelkiez ein. Den Verein haben wir als Mieter*innengemeinschaft des Hauses Wrangelstraße 66 im Rahmen unseres Einsatzes für die Ausübung des kommunalen Vorkaufsrechtes bei unserem Haus gegründet. Mit der Unterstützung von zahlreichen Stadtteilinitiativen, Nachbar*innen, eines Anwaltes und der Politik ist es gelungen, dass der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg Ende 2015 für unser Haus zum ersten Mal sein kommunales Vorkaufsrecht ausgeübt hat. Im November 2017 hat die landeseigene Wohnungsbaugesellschaft Gewobag AG das Haus erworben. Mit dem Kauf des Hauses durch die Gewobag AG geht ein mehr als zweijähriger Prozess von Mieter*innenprotesten und mutiger kommunaler Wohnungspolitik in eine neue Phase, in der wir uns für die Umsetzung eines Modells der Mieter*innenselbstverwaltung unter kommunaler Trägerschaft einsetzen.
Bewohner*innen
Wir sind eine bunte, generationenübergreifende Mischung von Menschen, die mit ihren unterschiedlichen Lebensentwürfen und -situationen die Heterogenität des Wrangelkiezes widerspiegeln. Im Alter von 0 bis über 70 leben im Haus ehemalige Punks, Schuhmacherinnen, Erzieherinnen, Hartz IV-Empfänger*innen, Rentner*innen, Gewerbetreibende, Ärzte, Handwerker, Journalist*innen, Clubbetreiber, alleinerziehende Mütter und Väter, Uni-Dozentinnen, Bühnenbildner und Student*innen seit Jahren zusammen. Einige von uns engagieren sich in sozialen und wohnungspolitischen Initiativen, haben in Hausprojekten oder auf Wagenplätzen gelebt. Für andere ist Mieter*innenmitbestimmung und -selbstverwaltung neu und erst mit der Mobilisierung der Mieter*innenschaft im Jahr 2015 gegen den spekulativen Verkauf des Hauses zu einem Thema geworden.
Haus
Die Wrangelstraße 66 ist ein Altbau mit 30 Wohnungen, aufgeteilt in Vorderhaus, Seitenflügel und Quergebäude. Gewerbe gibt es im Haus nicht.Selbstverwaltung
Wir blicken auf einen dreijährigen Prozess der Organisierung zurück und haben viele Erfahrungen bei der Umsetzung des kommunalen Vorkaufsrechts gesammelt. Wir sind als Hausverein organisiert und streben eine weitreichende Selbstverwaltung in der Trägerschaft der Gewobag AG an. Unsere Treffen finden alle 2 bis 4 Wochen statt. Unser Ziel ist ein Pachtvertrag mit einer Laufzeit von 30 Jahren, mit dem wir als Hausverein das Haus eigenständig verwalten.